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2017 – Frühjahr

Plot zur März Con 2017

Rhys kam zurück ins Warme und klopfte sich die Kleidung aus. Ein Schneesturm hier in der Gegend war zu dieser Zeit zwar ungewöhnlich, aber nicht besorgniserregend. Eher im Gegenteil, für ihn als Wirt war es das Beste, was ihm passieren konnte.
Denn es bedeutete Gäste.

"Mirella, zieh‘s gute Leinen auf die Betten im guten Schlafraum. Lorill hat vorhin erzählt, dass die auf Burg Ardais ‘n Fest feiern. Da rumpelt bestimmt nich jeder mit nem Luftwagen an.“

Mehr musste er nicht sagen. Mirella wusste wie er, dass es durchaus sein konnte, dass sich bei solchen Anlässen und bei solchem Wetter, die ein oder andere feine Gesellschaft in sein Gasthaus verirrte. Der Verlauf der engen Passstraße war jetzt schon kaum mehr zu erkennen und es würde noch schlimmer werden. Vielleicht würden die Gäste sogar mehr als nur einen Abend bleiben.

Bei Aldones… lass es mal so richtig runterschneien wie vor vier Jahren, dachte er und rieb sich innerlich die Hände. Von den Einnahmen zehrten er und seine Familie teilweise immer noch.

„Sieh man zu, dass die Schlafräume sauber sind“, ergänzte er in Mirellas Richtung. „Und ‘s kleine Zimmer auch vorbereitet und warm is.“

Auf alles vorbereitet sein. Wär nicht das erste Mal, dass auch ne Dame drunter war, die keinesfalls in einem Schlafsaal schlafen konnte. Oder einer von denen, die nix anpackten und mit ihren flammend roten Haaren nur in der Ecke saßen. Auf die konnte Rhys eigentlich verzichten. Zahlten eh nie was und wenn nich viel.

Rhys wollte sich schon umdrehen und den Stallburschen suchen, als er noch dazusetzte: „Setz viel Wasser auf und leg die Steine zum Betten wärmen neben den Ofen."

Von Mirella kam nur ein andächtiges Nicken. Aus der Ruhe konnte sie so gut wie nichts bringen.

"Calla, setz" mehr Essen auf, wir werden sicher einige Mäuler zu stopfen haben. Dann mach’s schön warm in der Gaststube."

In der kleinen Herberge am Wegesrand herrschten emsige Vorbereitungen und draußen war kein Ende des Schneefalls abzusehen. Vor den dicken Glasfenstern tanzten die Flocken im stürmischen Wind.

Bevor er schließlich in den Stall ging, drehte er sich noch zu Kyrill, dem ehemaligen Bäcker um, der wie jeden Tag am warmen Kamin saß und seinen Krug Ale zwischen den Händen hin und her rollte. „Und du, alter Säufer, nimmst dich zurück und erzählst den feinen Leuten nich wieder eine von deinen ausgedachten Gespenstergeschichten!“

Kyrill grinste ein zahnloses Grinsen.

März Con 2017 - Berichte

Hier findet ihr die Berichte der Cons, die im Forum gepostet wurden.

Prolog


Prolog

Es war ein ähnlich schneereicher Tag wie heute im Jahr 2007, als die Wirtsleute ein Klopfen an der Tür hörten und ein fiebriges, hustendes, mit Erfrierungen übersätes, junges Mädchen fanden. Sie war in pflanzengewobene Decken gewickelt und trug nichts bei sich, das auf irgendeine Herkunft hindeutete.
Aus Mitleid und in der Hoffnung, mit dem Mädchen Unterstützung bei der Arbeit in der Taverne zu bekommen, nahmen sie es auf und pflegten es gesund. Nach einigen Nächten, in denen sie um das Leben des Mädchens fürchteten, ging das Fieber zurück und es wurde wieder ganz gesund. Jedoch konnte auch sie selbst das Geheimnis um ihre Identität nicht lüften, sie konnte sich einfach nicht erinnern, wie sie zur Herberge gekommen war. Doch sie wollte gern bleiben und scheute sich auch vor Arbeit nicht.
Die Wirtsleute gaben ihr den Namen Elorie und sie ward ihnen wie eine Tochter.
Elorie fühlte sich wohl und als ihr Gedächtnis zurückkehrte, entschloß sie sich, niemandem davon zu erzählen, davon, dass sie Comyn war, wie sie wirklich hieß und wer sie vor der Tavernentür abgelegt hatte.
Sie hatte das letzte halbe Jahr bei einem Chieri gelebt, das sie aus der Familiengruft errettet hatte. Sie war fälschlicherweise für tot erklärt worden und das Chieri hatte sie irgendwie gefunden. Elorie fühlte sich von ihrer Familie verstoßen und wollte nicht mehr Doria Darriel sein, Elorie in der Taverne gefiel ihr besser und sie konnte das Chieri auch weiterhin sehen.
Die beidem erlebte mit ihm eine wunderbare Zeit und sie entwickelten eine tiefe Freundschaft. Doch dauerhaft leben konnte sie bei dem Chieri nicht, sein Baumhaus war zu zugig und siene Lebensart und ihre passten nicht so recht zusammen. Aber sie besuchte es so oft wie möglich und dann verlebten sie wunderbare Momente.
Die Wirtsleute gewöhnten sich fast daran, dass Elorie immer wieder einmal im nahen Wald verschwand, mal einfach so und mal, wenn hohe Gäste kamen. Doch immer kam sie frohen Mutes zurück “nach Hause”.
Bis… eines Tages Alastair Darriel mit seiner Gattin Moira und ihrem Sohn Darion in der Taverne einkehrten, sie waren von ihrem Gut in den Bergen auf dem Weg zu Burg Alton, zu ihrem Lehensherrn. Dieser Besuch endete mit einem großen Schrecken für die Wirtsleute und ließen sie ahnen, warum ihre Elorie oft bei hohem Besuch das gemeinsame Heim verließ. Der junge Herr Darion sah ihrer Elorie so ähnlich und auf vorsichtiges Nachfragen erfuhren die Wirtsleute, dass der junge Mann zwei Schwestern hatte, Doria, die die Schwellenkrankheit vor etwa 9 Jahren nicht überlebt hatte und Lilla, die vor vier Jahren gestorben war. Viele Mädchen der Familie Darriel erleiden dieses Schicksal und überleben die Pubertät nicht.
Als die Darriels weitergereist waren und Elorie nach etwa einer Woche wieder auftauchte, stellten sie sie zur Rede. Doch es endete anders, als sie erwartet hatten. Statt sich zu freuen, ihre Familie und ihre Wahre Identität wieder gefunden zu haben, wurde die junge Frau wütend. Keinesfalls wolle sie zurück in ihr eigentliches Leben, sie wolle bleiben und würde bis zum Äußersten gehen um dieses Ziel zu erreichen. Sie drohte den Wirtsleuten, ihr “Leben zu zerstören”, wenn sie alles öffentlich machen. Und: Wem würde man wohl glauben? Dem Wirt oder der Comyn?
Die Wirtsleute plagen sich seitdem und wissen nicht, was sie nun tun sollen. Obrigkeitshörig, wie sie eigentlich sind, müssten sie es melden. Die Folgen würden verheerend sein. Aber andererseits liebten sie ihre Elorie abgöttisch und freuten sich auch, dass sie bei ihnen bleiben wollte.
Weitere Jahre gingen ins Land und irgendwann erzählte die junge Frau ihren Zieheltern, dass sie ein Kind erwarte.
Denn das Chieri hatte sich vor einiger Zeit zu einem Mann entwickelt und sie beide waren ein Paar geworden. Diese Beziehung hatte Früchte geschlagen und eigentlich war Elorie so glücklich, wie noch nie in ihrem Leben. Und dieses Glück würde sie sich erst recht nicht von ihren wahren Eltern zerstören lassen!
Die Geburt war hart, doch der kleine Junge war gesund und ein wahrer Sonnenschein. Er war nicht der Wonneproppen, wie man es bei sonst so vielen Kindern sieht, sondern eher feingliedrig. Und dann kam der Schneesturm, der ihr Leben womöglich auf den Kopf stellen könnte...